Winterschlafträume
Seite 1 von 1
Winterschlafträume
Einen Tag nach dem Gespräch mit Luidor von Hartsteen über seine anstehende Krönung, klopft Constanze an die Tür von Ecuvaros Zimmer. "Ecuvaro? Constanze hier. Darf ich kurz reinkommen, oder störe ich dich bei deiner Planung?"
Ecovaro sieht von seinem Almanach über die aktuellen Familienmitglied des Hauses "von Hartsteen" auf, erfreut über jede Form der Ablenkung. Der Haus und Hofmeister hatte ihm eine ganze Bibliothek mit Werken über Bräuche, Abstammung oder Geschichte der Grafschaft gebracht, eines langweiliger als das andere.
"Ach Constanz, klar komm herein. Solange du nicht über die Krönung sprechen magst, bist du sehr willkommen. "
Constanze kommt lächelt rein. "So schlimm?"
"Ach du wirst es nicht glauben, aber diese Form der Krönung ist recht selten. Aber was führt dich zu mir?"
"Ich... " Ihr Gesicht wird ernst. Nachdenklich. "Ich wollte mit dir über etwas sprechen. Dich um deine Einschätzung bitten, du als Geweihter wirst das vielleicht einordnen können."
"Natürlich, sag ruhig. Ich höre dir gern zu." Ecovaro beginnt einige der Bücher vom Bett auf den Tisch zu räumen. "Setz dich."
Cobstanze setzt sich. Blickt sich etwas nachdenklich um, scheinbar ohne etwas zu sehen, wirkt unruhig. "Ich wollte dir... von Träumen erzählen, die ich hatte. Wenn es denn Träume waren. Also ich habe Dinge geträumt, als ich... du weißt schon... meinen Winterschlaf hatte." Sie wird etwas rot und schaut verlegen zur Seite.
Ecovaro muss sich ein schmunzeln verkneifen und schaut sie an. "Gerne, ich gebe zu, der Bereich der Traumdeutung war nie mein Fachgebiet, aber es freut mich, wenn ich dir helfen kann. Möchtest du es dir etwas bequem machen?"
"Ich... will erstmal erzählen." Sie bleibt auf der Kante sitzen. "Also... ich weiß ja nicht, ob das Träume waren. Ich weiß ja nichtmal, ob ich wirklich geschlafen habe oder nicht. Ich habe aber viel geträumt. Das meiste ist ziemlich wirr. Ich war ein Igel. Ich habe getan, was Igel so tun. Futter suchen, fressen, verstecken, schlafen, Futter suchen, fressen... ja. Also... das war das. Aber da sind auch Bilder an die ich mich erinnere, die sind irgendwie klarer in meinem Kopf. Ich habe es erst nicht für wichtig gehalten, aber irgendwie beschäftigt mich das weiter. Ich war auch da ein Igel, denke ich. Ich habe zumindest alles aus einer Perspektive gesehen so von unten... aber ich habe Luidor gesehen mit der Krone auf dem Kopf. Es war aber nicht hier in der Burg, sondern im Wald. Da war das Anwesen von Hirschrode. Seine Gnaden Hirschenrode, meine ich. Aber Luidor ging weiter in den Wald. Tiefer. Ich folgte ihm. Nein. Er folgte mir. Glaube ich. Vielleicht führte ich ihn? Also der Igel, in dem ich war? Irgendwann war da eine Lichtung. Luidor blieb stehen. Er sah sich um, dabei war da nichts zu sehen. Niemand zu sehen. Er schien auch mich nicht zu sehen. Vielleicht auch davor nicht. Vielleicht war er nicht mir gefolgt, sondern ging nur so in den Wald und ich halt vor ihm, vielleicht war ich auch gar nicht da, hab das nur gesehen. Jedenfalls rief er dann laut: "Ich bringe dir die Krone zurück, auf das sie sicher sei!" Er nahm die Krone ab und wollte sie wohl auf den Boden legen. Aber da rauschten die Blätter und es erhob sich ein Wind und griff nach der Krone und trug sie davon. Im Wind hörte ich eine Stimme." Constanze holt tief Luft, nachdem die Erzählung aus ihr heraus sprudelte.
"Ganz kurz, wenn es okay ist? Das was du beschreibst, war der Moment vor vielen Jahren, als die Krone in de Wald zurückgekehrt ist, um sie in Sicherheit zu bringen? Ich dachte von Hirschrode hat dies getan? Also wusste Luidor die ganze Zeit wo sie war?" Die letzten Worte waren mehr an ihn selbst gerichtet.
"Aber bitte verzeih mir, ich habe dich unterbrochen. "
Constanze sieht Ecuvaro etwas irritiert an, fährt dann aber mit dumpfer Stimme fort: "Verräter ernten hier nur Hohn. Der rechte Mann sitzt auf dem Thron. Die Krone kam und brachte Glück, wird sie gebraucht kehrt sie zurück. Gedenkt des Waldes und der Tiere, gedenket eurer Treueschwüre." Constanze blickt bei den letzten Worten konzentriert in die Höhe. Nach einigem Zögern wendet sie sich Ecuvaro zu, sieht ihn unsicher an.
Ecovaro stellt das Glas neben Constanze ab und setzt sich ihr gegenüber über.
"Also hast du das Gefühl, es ist ein Hinweis in der Vision versteckt? Etwas was der Macher möchte das du begreifst und umsetzt? Mir geht die Geschichte mit dem Treueschwur nicht aus dem Kopf. Ich habe noch von keiner Grafschaft gehört, in der eine alte Krone die Tronfrage regelt. Allerdings habe ich auch noch nie einen Tierkönig gesehen."
"Hm." Constanze nimmt einen kräftigen Schluck. "Treueschwüre leisten Adlige unter sich. Ich denke, bei Tieren ist das anders. Aber... immerhin nennt man sie Tier... könige. Wenn die Krone für die Grafschaft ursprünglich vom Igelkönig kam, hat doch sicher der damalige Graf dem Igelkönig Treue geschworen... oder der Igelkönig ihm. Wahrscheinlich sich beide gegenseitig... Du hast doch jetzt ein bisschen die Familien Hartsteens studiert für die Krönung? Auch ihre Geschichte? Wer war denn der erste Träger der Krone? War das ein direkter Vorfahre von Luidor? Er war ja Graf vor den Quintianquants, wenn ich das richtig im Kopf habe. Und er hatte damals die Grafenwürde einfach ereebt, nehme ich an? Immerhin heißt er von Hartsteen. Seine Familie wird hier lange geherrscht haben."
"Natürlich habe ich dazu was gefunden, einen Moment. Die Familie Hartsteen stellte Jahrhunderte lang die Grafen, wurden vor einigen Generationen jedoch von der Familie Quintian-Quandt abgelöst. Als die Altgräfin Thuronia von Quintian-Quandt 1027 die Versöhnung der Häuser herstellen wollte verschwandt sie unter ungeklärten Umständen und mit ihr der Sagenhafte Schatz der alten Grafen von Hartsteen. Beide Parteien werfen sich vor Schatz und Leben der beim Volke äußerst beliebte Gräfin geraubt zu haben.
Die Passage habe ich mir sogar notiert, darum meine Anfängliche Vermutung über den Verbleib der Krone.
Aber was du sagst stimmt natürlich, ein Treueschur bindet in beide seiten. Vielleicht umfasst das nicht nur die Krone sondern auch gegenseitige Unterstützung.
"Der sagenhafte Schatz meint die Krone? Oder umfasst die Krone? Hat Thuronia die Krone getragen? Oder verschwand die Krone schon vor ihr? Ich meine... hat jemals jemand die Krone getragen, der kein von Hartsteen war? Könnte sein, dass nach Meinung des Igelkönigs nur die Familie von Hartsteen herrschen darf, weil einst ein von Hartsteen ihm Treue geschworen hatte? Ein Treueschwur der Ahnen bindet ja auch die Nachkommen. Bis zu einem gewissen Punkt. Natürlich leisten alle Erben im Reich ihren Eid auf Kaiserin Rohaja bei Antritt des Erbes. Aber... eigentlich müssten sie das nicht, um ihr Verpflichtet zu sein aus dem Schwur ihres Vaters oder ihrer Mutter. Und der Igelkönig ist doch so alt... ein Schwur an ihn würde immer weiter gelten... oder nicht? Selbst wenn... er in Vergessenheit geriete?"
"Ich denke nicht, das die Krone schon seit Generationen verloren gegangen ist. Wie du schon sagten seine Gnaden Hirschenrode hat die Krone vor Galotta versteckt. Und dieser marschierte 1027 durch das Mittelreich, was auch das Jahr von Thuronia von Quintian-Quandt verschwinden ist. Ich hab ja schon gesagt, was interesiert einen Igel ein Namen. Vielleicht geht es ja auch um Blutlinie wie einst in Aranien und dem Magiergrafen oder um Befähigungen. Ob seine Gnaden damals noch mehr versteckt hat, ist eine guten Frage. die wohl nur der Igelkönig nur beantworten kann. Willst du ihn fragen gehen? Ich glaube was wichtig ist, der Igelkönig steht immernoch zu seinem Pakt, seinem Schwur, egal wie alt er ist. Und wenn das so ist, vielleicht umfasst er ja noch mehr als die Krone. Hattest du seit her noch ... Träume von ihm? Weil dann könnte ich dir, naja beistehen. Auch wenn das einige Vorkehrrungen benötigt."
"Hmm. Nein nein, ich hatte keine weiteren Träume. Nur im Winterschlaf. Vielleicht geht es um Blutlinien, ja. War Thuronia von Quintianquant mit den Hartsteens verwandt? Ist eigentlich egal. Ich denke, du hast recht. Wichtig ist, dass der Igelkönig zu seinem Schwur steht. Wollte er mir das sagen? Soll ich Luidor das sagen?"
"Die Aufzeichnungen sagen dazu nicht viel, also eigentlich nichts. Aber vermutlich ging der erste Herrscherwechsel ja von einer Nebenlienie aus. Ohne unhöflich zu werden, aber sagt man nicht ohne Grund, das viele Adelshäuser miteinander verwandt sind. Also ich finde mit Ludolph zu reden, wäre gut, Luidor scheint mir nicht so aufgeschlossen. Aber vielleicht weiß er, ob damals noch was gerettet wurde."
Ecovaro sieht von seinem Almanach über die aktuellen Familienmitglied des Hauses "von Hartsteen" auf, erfreut über jede Form der Ablenkung. Der Haus und Hofmeister hatte ihm eine ganze Bibliothek mit Werken über Bräuche, Abstammung oder Geschichte der Grafschaft gebracht, eines langweiliger als das andere.
"Ach Constanz, klar komm herein. Solange du nicht über die Krönung sprechen magst, bist du sehr willkommen. "
Constanze kommt lächelt rein. "So schlimm?"
"Ach du wirst es nicht glauben, aber diese Form der Krönung ist recht selten. Aber was führt dich zu mir?"
"Ich... " Ihr Gesicht wird ernst. Nachdenklich. "Ich wollte mit dir über etwas sprechen. Dich um deine Einschätzung bitten, du als Geweihter wirst das vielleicht einordnen können."
"Natürlich, sag ruhig. Ich höre dir gern zu." Ecovaro beginnt einige der Bücher vom Bett auf den Tisch zu räumen. "Setz dich."
Cobstanze setzt sich. Blickt sich etwas nachdenklich um, scheinbar ohne etwas zu sehen, wirkt unruhig. "Ich wollte dir... von Träumen erzählen, die ich hatte. Wenn es denn Träume waren. Also ich habe Dinge geträumt, als ich... du weißt schon... meinen Winterschlaf hatte." Sie wird etwas rot und schaut verlegen zur Seite.
Ecovaro muss sich ein schmunzeln verkneifen und schaut sie an. "Gerne, ich gebe zu, der Bereich der Traumdeutung war nie mein Fachgebiet, aber es freut mich, wenn ich dir helfen kann. Möchtest du es dir etwas bequem machen?"
"Ich... will erstmal erzählen." Sie bleibt auf der Kante sitzen. "Also... ich weiß ja nicht, ob das Träume waren. Ich weiß ja nichtmal, ob ich wirklich geschlafen habe oder nicht. Ich habe aber viel geträumt. Das meiste ist ziemlich wirr. Ich war ein Igel. Ich habe getan, was Igel so tun. Futter suchen, fressen, verstecken, schlafen, Futter suchen, fressen... ja. Also... das war das. Aber da sind auch Bilder an die ich mich erinnere, die sind irgendwie klarer in meinem Kopf. Ich habe es erst nicht für wichtig gehalten, aber irgendwie beschäftigt mich das weiter. Ich war auch da ein Igel, denke ich. Ich habe zumindest alles aus einer Perspektive gesehen so von unten... aber ich habe Luidor gesehen mit der Krone auf dem Kopf. Es war aber nicht hier in der Burg, sondern im Wald. Da war das Anwesen von Hirschrode. Seine Gnaden Hirschenrode, meine ich. Aber Luidor ging weiter in den Wald. Tiefer. Ich folgte ihm. Nein. Er folgte mir. Glaube ich. Vielleicht führte ich ihn? Also der Igel, in dem ich war? Irgendwann war da eine Lichtung. Luidor blieb stehen. Er sah sich um, dabei war da nichts zu sehen. Niemand zu sehen. Er schien auch mich nicht zu sehen. Vielleicht auch davor nicht. Vielleicht war er nicht mir gefolgt, sondern ging nur so in den Wald und ich halt vor ihm, vielleicht war ich auch gar nicht da, hab das nur gesehen. Jedenfalls rief er dann laut: "Ich bringe dir die Krone zurück, auf das sie sicher sei!" Er nahm die Krone ab und wollte sie wohl auf den Boden legen. Aber da rauschten die Blätter und es erhob sich ein Wind und griff nach der Krone und trug sie davon. Im Wind hörte ich eine Stimme." Constanze holt tief Luft, nachdem die Erzählung aus ihr heraus sprudelte.
"Ganz kurz, wenn es okay ist? Das was du beschreibst, war der Moment vor vielen Jahren, als die Krone in de Wald zurückgekehrt ist, um sie in Sicherheit zu bringen? Ich dachte von Hirschrode hat dies getan? Also wusste Luidor die ganze Zeit wo sie war?" Die letzten Worte waren mehr an ihn selbst gerichtet.
"Aber bitte verzeih mir, ich habe dich unterbrochen. "
Constanze sieht Ecuvaro etwas irritiert an, fährt dann aber mit dumpfer Stimme fort: "Verräter ernten hier nur Hohn. Der rechte Mann sitzt auf dem Thron. Die Krone kam und brachte Glück, wird sie gebraucht kehrt sie zurück. Gedenkt des Waldes und der Tiere, gedenket eurer Treueschwüre." Constanze blickt bei den letzten Worten konzentriert in die Höhe. Nach einigem Zögern wendet sie sich Ecuvaro zu, sieht ihn unsicher an.
- Gespräch nicht so wichtig:
- Ecovaro hebt einen Finger und beginnt nach einem Buch zu suchen. Dabei wiederholt er immer wieder die Worte "Verräter ernten hier nur Hohn. Der rechte Mann sitzt auf dem Thron. Die Krone kam und brachte Glück, wird sie gebraucht kehrt sie zurück." Endlich fand er wonach er gesucht hat, ein Buch über die frühere Geschichte der Stadt und Grafschaft Hartsteen. "Diese Fede, die Natterndorner Fehde, dauert jetzt seit gut 10 Jahren. Damals verschwand Thuronia von Quintian-Quandt einfach so. Und seit damals streiten die beiden Häuser. Ich vermute, wie es zum verschwinden der Krone kam, ist eine große Lüge, wenn es stimmt was du gesehen hast."
"Was?" Constanze blickt ihn verwirrt an.
"Das ist nur eine Vermutung, von dem was du gesehen hast, aber wenn Luidor die Krone versteckt hat, dann vielleicht, weil ihm ihr Urteil nicht gefallen hat. Ich sage es ehrlich, ich habe wenig Sympathie für einen von beiden. Aber die Worte 'Verräter ernten hier nur Hohn, der Rechte Man sitz auf dem Thron' kann man auf mehr als eine Weise deuten. "
"Aber... Luidor hat doch die Krone getragen. Wir haben es gesehen."
"Hat er, nur wie entscheidet eine Krone, wer würdig zu Herrschen? Die Magie ist alt, meinte Harani und mächtig, aber ich glaube kaum, da sie sich für die Reglement der Herrschaftshäuser im Mittelreich interessiert. Vielleicht sucht sie nach anderen Dingen, Talente, Wünsche, etc."
Constanze sieht ihn nachdenklich an. "Ich verstehe nicht, worauf du hinaus willst. Du glaubst, ich habe etwas gesehen, was vor langer Zeit geschehen ist? Wann sollte das gewesen sein?"
Ecovaro zeigt Constanze ein Buch mit der Geschichte Hartsteen. "Wenn ich mich recht erinnere, wurde gesagt, das die Krone versteckt wurde, um sie vor dem Endlosen Heerwurm zu schützen. Das wäre gut 1027 gewesen. Im selben Jahr verschwand die letzte Gräfin Thuronia. Deine Vision wird aus dem Jahr sein. Nur ich frage mich, ob der Grund, für das verschwinden der Krone gelogen war. Eigentlich ist es Arnalfs Art, ständig nach Verrat und Tücke zu suchen. Ich glaube das färbt auf mich ab."
Constanze verzieht skeptisch das Gesicht. "Das wäre fast zehn Jahre her. Das glaube ich nicht. Also dass mein Traum das zeigt. Wenn er denn überhaupt etwas zeigt und nicht nur... naja... ein Traum ist."
"Ich sage nicht, das es so sein muss. Es kann auch ganz anders sein. Nur das es ein einfacher Traum war, halte ich für unwahrscheinlich. Eher eine Vision. Du sagst ja selbst, der Weg in das Dorf stimmte exakt. Ich glaube nicht, das es Zufall war, was du gesehen hast, weder der Weg zur Krone, noch ihre Rückkehr in den Wald. Das Problem ist leider, wer weiß, wieviel Wahrheit darin steckt." Er legt das Buch zurück und setzt sich wieder auf den Stuhl. "Was soll wohl 'gedenkt dem Treueschwur' bedeuten?"
Constanze sieht Ecuvaro nachdenklich an. "Luidor sah in meinem Traum so aus, wie ich ihn diese Tage jetzt gesehen habe. Wäre diese Szene vor zehn Jahren geschehen, müsste Luidor dann nicht... jünger aussehen?"
Ecovaro zuckt mit den Achseln. "Ja das wäre dann so, aber das würde neue Fragen aufwerfen. Nur für den Fall, das alles so passiert ist, wo wäre die Krone dann gewesen, all die Zeit? Aber was ist den dein Gefühl damit?Ich kenn dich gut genug, um zu wissen, du machst dir auch zu all dem deine Gedanken. "
Constanze runzelt die Stirn. "Die letzten Jahre war die Krone im Wald, in der Höhle bei dem verlassenen Menschendorf. Dort war sie sicher. Jedes Jahr hat ein Igel nach ihr gesehen. Der Igelkönig hatte sie dort versteckt. Oder jemand hat sie dort für ihn versteckt, das weiß ich nicht. Ich war nur ein einfacher Igel." Sie reibt sich die Stirn. "Ich glaube nicht, dass das so passiert ist. Das ergibt keinen Sinn. Luidor sieht wie gesagt aus, wie jetzt. Aber ich weiß, dass die Krone die letzten Jahre im Wald war. Erst wir haben sie ihm gebracht und jetzt hat er sie. Oder sie ist zumindest irgendwo in der Burg. Wenn diese Szene wahr ist, dann muss sie in der Zukunft liegen."
Ecovaro nimmt ein Kartenspiel vom Tisch und beginnt es zu mischen. "Dann aber nicht alzuweit in der Zukunft, wenn du sagst, er sah aus wie jetzt. Keine 5 oder 10 Jahre." Dann beginnt er, die oberste Karte auf den Tisch zu legen. "Damit deuten viele die Zukunft, Kartenspiele, die Sterne oder Würfel. Doch ihre Aussagen sind selten sehr genau. Ich habe selbst eins- zweimal das Glück gehabt, eine Vision Rahjas zu erhalten. Doch das war nur ein Moment, ein Bild verbunden mit Gefühlen. Ein ganzes Gespräch... das ist wahrlich Außergewöhnlich." Er legt Gedankenverloren weitete Karten auf den Tisch. "Nur warum wollte der König der Igel, das du das siehst? Und woher soll man wissen, ob es jeh so passiert? Jedenfalls soll es wohl als Warnung verstanden werden. Entweder vor der Zukunft oder der Vergangenheit."
"Eine Warnung...?" Constanze blickt nachdenklich auf den Tisch und die Karten. "Was sagen die Karten?", fragt die etwas skeptisch.
"Das ich im legen der Karzen nicht gut bin. Es fehlt mir meist die Ruhe und Konzentration. Oder wie Shanya oft bemerkte, die 'Selbstdisziplin'. Denkst du den, es ist Zufall das du einen Augenblick gesehen hast, in dem der aktuelle Graf, mit der Krone in der Hand, den Wald betritt und das Wort Verräter fällt?"
"Zufall sicher nicht. Aber das ganze fühlte sich nicht bedrohlich an. Ich glaube eher, dass Luidor halt der rechte Mann auf dem Thron ist. Das hat die Krone ja schon gezeigt. Vielleicht ist Geismar der Verräter. Vielleicht jemand anderes."
"So wie du mir das gezeigt beschreibst, stellen sich mir drei Fragen. A, Vertrauen wir dem König der Igel, das dahinter keine Täuschung liegt. B, zeigt uns deine Vision die Vergangenheit oder die Zukunft und C, vor wem sollen wir gewarnt werden?"
Viele Geweihte im Laufe der Zeit haben davon Berichtet, das sie in den Stunden, welche sie den Göttern nahe waren, Träume, Visionen und Hinweise erhalten haben. Oft Nebulös und nicht immer eindeutig. Im Wald hatte ich ja ebenfalls diese Freude. Meine erste Intension war, es soll eine Warnungvor Luidor sein. Aber vielleicht soll auch vor Geismar und einem weiteren Verräter gewarnt werden." Er beginnt die Karten wieder zusammen zu legen und legt den Stapel auf den Tisch.
"Der Igelkönig ist doch eine Art Schutzherr der Landes, oder? Ich kann mir nicht vorstellen, dass er böses im Schilde führt. Er schien ein guter König zu sein. Also so fühlte es sich an, als ich ein Igel war. Ich meine... als ich diese Träume oder Visionen hatte. Vielleicht war das eine Täuschung, aber was sollte der Igelkönig davon haben? Er hätte uns gar nicht erst zeigen müssen, wo die Krone ist. Ich glaube, der Igelkönig will, dass der richtige auf dem Grafenthron sitzt und ich glaube, dass Luidor der richtige ist. Er konnte die Krone aufsetzen, wie es die Legenden sagten. Ich glaube, der Igelkönig gab uns die Krone, damit sie genau das zeigen kann."
"Da stimme ich dir zu. Der Igelkönig will, das der richtige auf dem Thron sitz und Luidor ist der richtige aktuell. Aber so, wie du die Szene beschreibst, klingt es als würde er ihn als Verräter bezeichnen. Ich frage mich ja immer noch, was er mit Treueschwur meint. Aber das liegt vermutlich weit in der Vergangenheit begraben. Möchtest du?" Bei den letzten Worte, hält ihr Ecovaro das Kartenspiel hin.
Cobstanze runzelt die Stirn. "Warum glaubst du, dass Luidor der Verräter ist? Er hat doch niemanden verraten. Geismar hat das Mittelreich verraten, wenn er sich tatsächlich mit Lutisana zusammen geschlossen hat - was ich ihm sofort zutraue. Luidor traue ich keinen Verrat zu. Er wird überall als ehrenwerter Mann geachtet. Selbst die Hauptfrau von Geismars Leibwache war überzeugt, dass dieser Angriff auf Geismar noch von Luidor befohlen wurde! Ich habe damals mit ihr gesprochen, erinnerst du dich? Ich hatte es erzählt. Wenn selbst sie, die Geismar so nah steht und von ihm bezahlt wird, seine Anschuldigungen gegen Luidor nicht geglaubt hat... ich verstehe nicht, wie du in meinem Traum Luidor als Verräter sehen kannst. Die Szene hatte nichts bedrohliches. Luidor hatte nichts bedrohliches. Es war alles... richtig... was er tat."
"Wie gesagt, ich bin kein großer Freund von ihm, seine Art ist nicht meine, aber ich will ihn bestimmt nicht selbst als Verräter bezeichnen, vorallem wenn mir mein Kopf lieber und teuer ist. Aber wenn wir davon ausgehen, das was du in der Vision gesehen hast, ist wichtig und kein Zufall, dann gehen wir sie doch mal durch. Du sagtest, sie zeigte Luidors Weg durch den Wald. Dann betrat er mit der Krone eine Lichtung und dann sprach der König zu ihm."
Ecovaro holt kurz Luft um eine Gedankenpause zu überbrücken.
"Die Worte die er Sprach. Er begrüßte ihn nicht mit Höflichkeit oder zumindest Gleichgültigkeit. Seine ersten Worte waren 'Verräter ernten hier nur Hohn'. Wenn du hörst wie jemand so begrüßt wird, was denkst du dann?"
"Nein, nein, nein. Das war keine Begrüßung. Da war ja auch niemand. Luidor hat erst die Krone abgenommen und hat gesprochen. Also Luidor hat zuerst gesprochen, aber zu niemandem gesprochen. Zum Wald allgemein gesprochen oder so. Das war kein Gespräch im klassischen Sinne."
"Und dann hat Luidor die Krone weggegeben. Dem Wind gegeben, der in den Blättern rauscht. Dem Wald gegeben? Auf jeden Fall kam dann aus dem Wind oder dem Wald diese Stimme. Aber das war kaum eine Stimme. Nicht so, wie wir reden. Es war Rauschen in den Blättern, aber mit Worten." Constanze sieht Ecuvaro etwas verzweifelt an. "Ich kann es nicht richtig beschreiben."
"Das kann ich gut verstehen, so wie du es beschrieben hast, war es ganz normal für dich, das Leben im Körper des Igels. Erst danach kamm es dir eigenartig vor." Er schmunzelte Geistes abwesend.
"Ich habe das selbst erlebt.
Aber zu wem hätte Luidor sprechen sollen, wenn nicht zu dem Igelkönig. Und vor wem wollte er die Krone verstecken? Wenn es in der Zukunft ist, vielleicht Lutisana?"
"Vielleicht. Hirschenrode hatte die Krone ja vor Galotta in Sicherheit bringen wollen. Vielleicht sieht der Igelkönig unruhige Zeiten für Hartsteen bevor. Durch Lutisana oder durch Haffax? Wahrscheinlich erobert Lutisana doch alles hier für seinen Heerzug ins Mittelreich. Das war zumindest mal eine Theorie. Wir können ja schon sicher sein, dass Lutisana nicht aus eigenem Antrieb handelt, sie ist eine Söldnerin. Das ist sie immer gewesen. Irgendjemand bezahlt sie für diesen Krieg."
Ecovaro schaut Constance an und lächelte "ich habe hier noch irgendwo eine Flasche, von Ludolph. Ich denke unser Gespräch nimmt gerade Fahrt auf. Möchtes du ein Glas Wein?" Und während er beginnt erneut Bücher und Papiere umzustellen, spricht er weiter.
"Dann sollten wir zulassen, das es nicht so weit kommt. Aber das wirkt eher wie ein Versprechen, als eine Vision der Zukunft. Als wollte der König, das du weißt, sollte die Krone erneut in Gefahr sein, im Wald, bei ihm ist sie sicher. Aber ja, das Lutisana für Haffax kämpft, das halte ich auch für wahrlich."
Er reicht ihr ein Glas mit Wein.
"Man muss die Feste feiern, wie wie fallen. Auf dich."
Constanze nimmt das Glas und einen tiefen Schluck. "Ein Versprechen.", murmelt sie leise.
Ecovaro betrachtet den Inhalt der Flasche. "Für 2 Gläser wird es noch reichen. Magst du noch was?" Und mit ernsterer Mine fügt er hinzu.
"Ich würde dir gern genau sagen, was dein Traum, Vision bedeutet. Aber das haben sie Ansich. Man muß seine eigenen schlüsse ziehen."
Constanze sieht unzufrieden ins Leere. "Es muss doch irgendetwas geben, was ich tun kann. Warum sollte ich das gezeigt bekommen? Ich glaube wirklich, dass es in der Zukunft liegt, denn es kann nicht in der Vergangenheit sein. Aber... als ich den Weg zur Krone gesehen habe, sind wir danach genau diesen Weg gelaufen, um die Krone zu finden. Jetzt sehe ich, wie Luidor die Krone in den Wald bringt. Warum sehe ich das? Was soll ich tun?"
Ecovaro stellt das Glas neben Constanze ab und setzt sich ihr gegenüber über.
"Also hast du das Gefühl, es ist ein Hinweis in der Vision versteckt? Etwas was der Macher möchte das du begreifst und umsetzt? Mir geht die Geschichte mit dem Treueschwur nicht aus dem Kopf. Ich habe noch von keiner Grafschaft gehört, in der eine alte Krone die Tronfrage regelt. Allerdings habe ich auch noch nie einen Tierkönig gesehen."
"Hm." Constanze nimmt einen kräftigen Schluck. "Treueschwüre leisten Adlige unter sich. Ich denke, bei Tieren ist das anders. Aber... immerhin nennt man sie Tier... könige. Wenn die Krone für die Grafschaft ursprünglich vom Igelkönig kam, hat doch sicher der damalige Graf dem Igelkönig Treue geschworen... oder der Igelkönig ihm. Wahrscheinlich sich beide gegenseitig... Du hast doch jetzt ein bisschen die Familien Hartsteens studiert für die Krönung? Auch ihre Geschichte? Wer war denn der erste Träger der Krone? War das ein direkter Vorfahre von Luidor? Er war ja Graf vor den Quintianquants, wenn ich das richtig im Kopf habe. Und er hatte damals die Grafenwürde einfach ereebt, nehme ich an? Immerhin heißt er von Hartsteen. Seine Familie wird hier lange geherrscht haben."
"Natürlich habe ich dazu was gefunden, einen Moment. Die Familie Hartsteen stellte Jahrhunderte lang die Grafen, wurden vor einigen Generationen jedoch von der Familie Quintian-Quandt abgelöst. Als die Altgräfin Thuronia von Quintian-Quandt 1027 die Versöhnung der Häuser herstellen wollte verschwandt sie unter ungeklärten Umständen und mit ihr der Sagenhafte Schatz der alten Grafen von Hartsteen. Beide Parteien werfen sich vor Schatz und Leben der beim Volke äußerst beliebte Gräfin geraubt zu haben.
Die Passage habe ich mir sogar notiert, darum meine Anfängliche Vermutung über den Verbleib der Krone.
Aber was du sagst stimmt natürlich, ein Treueschur bindet in beide seiten. Vielleicht umfasst das nicht nur die Krone sondern auch gegenseitige Unterstützung.
"Der sagenhafte Schatz meint die Krone? Oder umfasst die Krone? Hat Thuronia die Krone getragen? Oder verschwand die Krone schon vor ihr? Ich meine... hat jemals jemand die Krone getragen, der kein von Hartsteen war? Könnte sein, dass nach Meinung des Igelkönigs nur die Familie von Hartsteen herrschen darf, weil einst ein von Hartsteen ihm Treue geschworen hatte? Ein Treueschwur der Ahnen bindet ja auch die Nachkommen. Bis zu einem gewissen Punkt. Natürlich leisten alle Erben im Reich ihren Eid auf Kaiserin Rohaja bei Antritt des Erbes. Aber... eigentlich müssten sie das nicht, um ihr Verpflichtet zu sein aus dem Schwur ihres Vaters oder ihrer Mutter. Und der Igelkönig ist doch so alt... ein Schwur an ihn würde immer weiter gelten... oder nicht? Selbst wenn... er in Vergessenheit geriete?"
"Ich denke nicht, das die Krone schon seit Generationen verloren gegangen ist. Wie du schon sagten seine Gnaden Hirschenrode hat die Krone vor Galotta versteckt. Und dieser marschierte 1027 durch das Mittelreich, was auch das Jahr von Thuronia von Quintian-Quandt verschwinden ist. Ich hab ja schon gesagt, was interesiert einen Igel ein Namen. Vielleicht geht es ja auch um Blutlinie wie einst in Aranien und dem Magiergrafen oder um Befähigungen. Ob seine Gnaden damals noch mehr versteckt hat, ist eine guten Frage. die wohl nur der Igelkönig nur beantworten kann. Willst du ihn fragen gehen? Ich glaube was wichtig ist, der Igelkönig steht immernoch zu seinem Pakt, seinem Schwur, egal wie alt er ist. Und wenn das so ist, vielleicht umfasst er ja noch mehr als die Krone. Hattest du seit her noch ... Träume von ihm? Weil dann könnte ich dir, naja beistehen. Auch wenn das einige Vorkehrrungen benötigt."
"Hmm. Nein nein, ich hatte keine weiteren Träume. Nur im Winterschlaf. Vielleicht geht es um Blutlinien, ja. War Thuronia von Quintianquant mit den Hartsteens verwandt? Ist eigentlich egal. Ich denke, du hast recht. Wichtig ist, dass der Igelkönig zu seinem Schwur steht. Wollte er mir das sagen? Soll ich Luidor das sagen?"
"Die Aufzeichnungen sagen dazu nicht viel, also eigentlich nichts. Aber vermutlich ging der erste Herrscherwechsel ja von einer Nebenlienie aus. Ohne unhöflich zu werden, aber sagt man nicht ohne Grund, das viele Adelshäuser miteinander verwandt sind. Also ich finde mit Ludolph zu reden, wäre gut, Luidor scheint mir nicht so aufgeschlossen. Aber vielleicht weiß er, ob damals noch was gerettet wurde."
Seite 1 von 1
Befugnisse in diesem Forum
Sie können in diesem Forum nicht antworten